Grünes Gas

In einer Welt, die zunehmend auf erneuerbare Energien setzt, spielen Flexibilitäten eine entscheidende Rolle. Besonders in der Energieregion Trier zeigen wir gemeinsam mit unseren kommunalen und privaten Partnern, wie regionale Ressourcen effizient genutzt werden können, um die Energiewende voranzutreiben. Dabei integrieren wir auch einen oft übersehenen Baustein: grünes Gas, genauer gesagt, regionales Biomethan.

Die Region Trier profitiert bereits von einer dezentralen Energieerzeugung aus Sonnen-, Wind- und Wasserkraft. Doch um den regionalen Energiebedarf auszugleichen, reicht dies allein nicht aus. Hier kommt das Konzept des regionalen Biomethans ins Spiel, das in Zusammenarbeit mit den Biogaspartnern Bitburg entwickelt wurde. In der Nähe des Bitburger Flugplatzes haben wir eine moderne Biogas-Aufbereitungsanlage errichtet, die sieben bestehende Biogasanlagen über eine knapp 50 Kilometer lange Leitung vernetzt.

Diese Anlage ist in der Lage, bis zu 1.900 Normkubikmeter Rohbiogas pro Stunde in hochwertiges Biomethan zu verwandeln. Das erzeugte Biomethan wird dann ins Erdgasnetz eingespeist, wo es gespeichert und bei Bedarf für die flexible Strom- und Wärmeerzeugung in Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen genutzt werden kann.

Diese innovative Nutzung von Biogas bringt zahlreiche Vorteile mit sich. Zunächst wird durch den Einsatz von regional erzeugtem Biomethan fossiles Importgas verdrängt, was zu einer signifikanten Reduktion des CO2-Ausstoßes führt. Dies ist ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz und unterstützt die Region dabei, ihre Klimaziele zu erreichen. Ein weiterer Vorteil ist die wirtschaftliche Perspektive, die dieses Konzept den Betreibern der Biogasanlagen eröffnet. Da die EEG-Förderung für viele Anlagen ausläuft, bietet die Aufbereitung und Vermarktung von Biomethan eine neue Einnahmequelle. Diese Perspektive fördert nicht nur die lokale Wirtschaft, sondern sichert auch langfristig den Betrieb der Anlagen. Zusätzlich bieten die an den Biogasanlagen angeschlossenen Blockheizkraftwerke durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz ein weiteres Flexibilitätspotenzial. Diese intelligente Steuerung ermöglicht es, die Energieerzeugung optimal an den Bedarf anzupassen und somit die Effizienz der Anlagen zu steigern.

Ein besonders zukunftsweisender Aspekt des Projekts ist die geplante Integration von Power-to-Gas-Technologie. Diese nutzt überschüssigen Strom aus Sonnen- und Windenergie, um durch Elektrolyse Wasserstoff zu erzeugen. Dieser grüne Wasserstoff kann zusammen mit dem bei der Biogasaufbereitung abgeschiedenen CO2 in einem weiteren Schritt zu grünem Methan umgewandelt werden. Dieses zusätzliche Methan wird ebenfalls ins Erdgasnetz eingespeist und verdoppelt so den Output an grünem Gas. Damit bietet das Konzept eine innovative Lösung zur Speicherung von überschüssiger erneuerbarer Energie, die zu anderen Zeiten genutzt werden kann.Wir haben mit unserem Modellprojekt eine Blaupause geschaffen, die bundesweit Anerkennung findet und auf andere Regionen mit ähnlicher Struktur übertragbar ist.